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Crossing Borders | Same Same but Different | Cambodia

Hallo liebe Freunde!

Wir wollens nicht so recht glauben, aber die Zeit rast und in wenigen Tagen sind wir bereits einen Monat (!) unterwegs. Wie im letzten Post beschrieben haben wir Vietnam und unsere Insel hinter uns gelassen und sind jetzt in Kambodscha. Auf der Landkarte ist das alles nicht wirklich weit entfernt. Wir legen aktuell keine langen Busfahrten (< 5h) zurück, also eher nur kleine Sprünge :-)

Wir sind als erstes in Kep, Luftlinie zu Phu Quoc ca 3km, stecken geblieben. Für diese 3km haben wir ca 8h gebraucht :-) naja wieso denn einfach wenns auch anders geht. Es wird sicher in den nächsten Jahren, wenn der Tourismus ansteigt, jemand draufkommen, dass eine Direktverbindung ideal für beide Länder wäre, aber bis dahin braucht man (warten), Minibus, Fähre, (warten), Minibus, Grenze, (warten),(warten),(warten), Minibus :-)
Kep ist ein sehr ruhiger an der Küste gelegener Ort. Es gibt sehr nette Bungalows und Resorts die unscheinbar in die Hänge gebaut wurden. Toller Ausblick aufs Meer inklusive wunderschönen Sonnenuntergang. Wir haben uns wiedermal ein Motorbike ausgeliehen und sind am ersten Tag wieder durch die Gegend gejettet. Kampot, eine kleine Stadt unweit von Kep, sehr einfach mit ca 35 Minuten Fahrzeit zu erreichen, war unser erstes Ziel um einen Bankomaten zu finden. Auf dem Rückweg haben wir bei schöner Abendstimmung das Treiben der Leute beobachtet. Witzig ist, dass viele Reisbauern mit ihre Ochsen an der Leine “gassi gehen”. Meist einer oder zwei weiße Ochsen die das spärliche Gras zwischen den Reisfeldern und an der Straße “mähen”. Generell fällt uns auf, dass die Leute hier sehr fleißig sind, und demnach sieht man überall großes Treiben. Im Vergleich zu Vietnam scheint der Fortschritt hier noch Luft nach oben zu haben. Das hat aber auch seine Gründe: Erst 1975 wurde das Land durch die Roten Khmer und insbesondere durch Pol Pot (Hitlerähnlicher Typ) in der Entwicklung zurück geworfen. Kurz gesagt wurden in der Zeit durch die Revolution alle gebildeten Menschen, Ausländer, unglaublich viele Kinder und Frauen und alle die nicht mit dem Regime konform waren, umgebracht. Insgesamt wurden über 1.100.000 Menschen in diesen vier Jahren gequält und hingerichtet. Über 20.000 Ingenieure und nahezu alle Architekten, Politiker, Mönche und Menschen die nicht in das Bild der roten Khmer passten, haben im Gefängnis (S-21) oder in den Killing Fields in Phnom Penh ihr Leben verloren. Die Schauplätze sind vergleichbar mit den KZ und die Gräueltaten stehen denen in Europa um nichts nach. Unbeschreiblich wie grausam der Mensch sein kann. Und einmal mehr, ist die Keimzelle eine Person, Pol Pot! (und natürlich seine Anhänger)
Nach dieser schrecklichen “Pol Pot” Ära, war allerdings noch immer keine Ruhe in Sicht. Es folgten noch einige Jahre Kampf mit Vietnam und anschliessenden Bürgerkrieg. Und die Jahre vor den roten Khmer waren von Bombardements und Kämpfen mit den USA geprägt….insgesamt eine sehr schwere Vergangenheit mit vielen Grausamkeiten die aufzuarbeiten sind.

Phnom Penh ist, für uns überraschenderweise, eine moderne Stadt und wie viele auch HCMC sehr sauber. Da können sich die Inder was abschaun :-)
Wir haben uns hier auch wieder mit den Dutch Dudes getroffen und verbringen eine gute Zeit. Neben den Schauplätzen des Verbrechens haben wir uns von unserem TukTukFahrer zu einem Waisenhaus bringen lassen. Wir geben nicht gerne Geld wenn wir nicht wissen wohin dieses dann fliest, und hier hatten wir aber die Möglichkeit Essen zu kaufen und dieses mitzubringen. Bent, unser Fahrer, hat uns empfohlen einen Sack Reis zu kaufen und diesen mitzubringen, was wir natürlich gleich gemacht haben. Die Kids sind super süß und die ca. 20 Leute (15 Freiwillige) bieten den Kleinen ein gutes Zuhause. Wir wurden sehr nett empfangen und ein ca 20 jähriger Student, der dort aufgewachsen ist, hat uns herumgeführt uns uns gezeigt, wie der Alltag der Kinder aussieht. Schule, tanzen, malen/zeichnen, Kickboxen (zur Verteidigung und um sie von der Straße fernzuhalten). Etwas mehr als 100 Kinder leben dort und die die wir gesehen haben machten einen glücklichen Eindruck auf uns. Es wurde uns auch ziemlich klar gemacht, dass die finanzielle Lage des Waisenhauses sehr schlecht ist. Wenn die älteren zu öffentlichen Schulen gehen, kostet das natürlich Geld, aber wie gesagt sind wir Geldspenden gegenüber sehr skeptisch.

Noch nicht ganz klar wie lang wir hier in Phnom Penh bleiben aber vermutlich geht’s bald weiter Richtung Norden.

Liebe Grüße
Carmen und Ingo

unser Bungalow in Kep, super Ausblick

irgendwie passt der Helm nicht :-)

die Häuser sind alle auf Pfählen gebaut, der Stall/Garage ist aber normal am Boden geblieben :-)

Kinder untersuchen den Fang im Netz welches sie in einer kleinen “Lacke” ausgelegt haben

es gibt sehr viele Ochsenkarren auf den Straßen

“Gassi” mit dem Ochsen

Lebendtiertransporte sieht man überall. Nicht selten sind 20-30 Hühner und Enten auf den Gepäcksträgern der Fahrräder und Motorbikes

eine Tankstelle, gibts fast an jeder Ecke

S-21 (Security Office 21) war vorher eine Schule

Das Denkmal hat 17 Ebenen mit Totenköpfen und Gebeinen aus den Massengräbern beim Killing Field nahe Phnom Penh

wenn dieser Baum reden könnte….

wir waren wohl eine nette Unterbrechung im Unterricht :-)

Der “Schrank”. Die Schlafräume mit bis zu 15 Kinder sind ohne Möbel…

am Freitag ist ein großer Kampf im Stadion

Bent, unser super netter TukTukFahrer

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10 Comments

  • Reply
    helgi
    2. November 2010 at 18:18

    omg, You guys are such a heros for me! I cold not to Vietnam…I am to emotional and would wanted rescue and feed everybody, hug kiss and love all the kids! Compare to the US, oh emmm geee!!!!! Totally proud of you and keep your positive attitude! XOXOXOXOXO

  • Reply
    walter luttenberger
    2. November 2010 at 18:59

    die aufnahme mit dem bett vor dem offenen fenster: weltklasse!
    überhaupt die ganze serie ist sehr bewegend und sehr gut gelungen. fahrt ihr jetzt eigentlich auch nach laos (luang prabang, nam ou river?)?

  • Reply
    Roswitha
    2. November 2010 at 19:24

    Sehr bewegende Bilder, super Bericht, bin begeistert!

  • Reply
    Ines
    2. November 2010 at 19:25

    so ein lächeln trotz viel erlebtem leid können wohl nur kinder haben. schöne farben, tolle momentaufnahmen…. danke wieder mal, dass wir an euren erlebnissen teilhaben dürfen!!

  • Reply
    Annemarie
    3. November 2010 at 12:39

    Hi! Seid’s ja schon richtig braun! Oder dreckig? :P
    Die Bilder sind genial, und das Mädl mit der Mickey-Maus Tasche ist der Hammer!!! Weiter so und lasst’s Euch gut gehen! Und nicht in Phnom Penh hängen bleiben, da sind schon mehr Leute jahrelang versumpft … ;)
    lg, Annemarie

  • Reply
    Björn
    3. November 2010 at 19:52

    Great pictures Caringo!

  • Reply
    Thomas Riess
    6. November 2010 at 17:39

    Sehr schöne Impressionen und fotografisch klasse umgesetzt. Da bekomme ich schon wieder Fernweh. Naja, noch 2 Wochen dann geht es bei mir nach Thailand :-) Freue mich über weitere Bilder.
    Übrigens “same same but different” – habt Ihr den Film gesehen?
    lg. Thomas

    • Caringo
      6. November 2010 at 17:48

      danke sehr! nein den film haben wir nicht gesehen. noch nicht :-)
      nicht in zwei wochen aber bald werden wir auch in Thailand vorbei schaun, vielleicht sieht man sich ja :-)
      lg aus Phnom Penh

  • Reply
    Peter Krauweel
    7. November 2010 at 12:55

    Super material you have make.

    Father of Julien.

  • Reply
    Hochzeitsportal HOCHZEIT FEIERN
    27. December 2010 at 18:23

    Fantastische Bilder! Freuen uns auch schon auf das nächste Mal in Südostasien. :) Haben Dich gebookmarkt und schauen bald wieder rein. Viele Grüße vom HOCHZEIT FEIERN Team!

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